
Rückenschmerzen sind bei Pferden häufiger als gedacht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Anzeichen erkennen und was Sie dagegen tun können.
Abstract
Zusammenfassung: Rückenschmerzen bei Pferden bleiben oft unerkannt, bis ernsthafte Schäden entstanden sind. Wir erklären die 4 häufigsten Ursachen, zeigen subtile Symptome und geben konkrete Präventionsmaßnahmen. Am Ende wissen Sie, wie Sie Rückenprobleme frühzeitig erkennen und verhindern.
Häufigste Ursachen
Rückenschmerzen beim Pferd haben meist eine von vier Ursachen:
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Schlecht sitzender Sattel: Die häufigste Ursache. Ein Sattel, der nicht zur Rückenform passt, verursacht Druckstellen und Muskelverspannungen. Langfristig führt dies zu Muskelatrophie (Muskelschwund) und dauerhaften Schäden.
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Unausgewogenes Training: Einseitige Belastung – etwa durch zu viel Arbeit auf einer Hand oder repetitive Lektionen – führt zu muskulären Dysbalancen. Das Pferd kompensiert, was weitere Verspannungen verursacht.
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Hufprobleme: Fehlstellungen der Hufe wirken sich auf den gesamten Bewegungsapparat aus. Ein zu langer Zehe-Trachten-Winkel verschiebt den Schwerpunkt nach vorne und belastet den Rücken.
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Alter und Verschleiß: Natürliche Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule, besonders bei älteren Pferden oder solchen mit intensiver Nutzungshistorie.
Symptome frühzeitig erkennen
"Ein Pferd mit Rückenschmerzen zeigt oft subtile Verhaltensänderungen, bevor offensichtliche Lahmheiten auftreten."
Achten Sie auf diese Anzeichen:
- Steifheit beim Aufwärmen: Das Pferd braucht länger als üblich, um locker zu werden. Die ersten 10-15 Minuten zeigt es verkürzte Schritte.
- Unwilligkeit beim Biegen: Besonders in eine Richtung verweigert das Pferd Biegung oder Stellung.
- Taktunreinheiten: Ungleichmäßige Bewegungen ohne erkennbare Lahmheit in den Beinen.
- Berührungsempfindlichkeit: Das Pferd zuckt zusammen oder weicht aus, wenn Sie den Rücken abtasten.
Mehr erfahren: Rückenschmerz-Test für zu Hause
Sie können selbst einen einfachen Test durchführen:
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Drucktest: Fahren Sie mit den Fingern entlang der Wirbelsäule, etwa 5 cm neben den Dornfortsätzen. Üben Sie leichten Druck aus. Ein gesundes Pferd zeigt keine Reaktion. Bei Schmerzen weicht das Pferd aus, spannt die Muskulatur an oder buckelt den Rücken weg.
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Biegetest: Biegen Sie das Pferd vom Boden aus nach links und rechts. Beide Seiten sollten gleich beweglich sein. Einseitige Steifheit deutet auf Verspannungen hin.
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Rückenhebung: Kratzen Sie mit den Fingern am Bauch entlang der Mittellinie nach hinten. Ein gesundes Pferd hebt den Rücken an (Katzenbuckel). Bleibt der Rücken starr, deutet das auf Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen hin.
Wichtig: Diese Tests ersetzen keine tierärztliche Untersuchung, geben aber erste Hinweise.
Präventive Maßnahmen
Vorbeugen ist besser als heilen. Diese 4 Maßnahmen reduzieren das Risiko erheblich:
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Regelmäßige Sattelkontrolle: Mindestens einmal jährlich, bei jungen Pferden in Ausbildung alle 6 Monate. Die Muskulatur verändert sich, der Sattel muss angepasst werden.
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Ausgewogenes Training: Abwechslungsreiche Bewegung auf beiden Händen, regelmäßige Pausen, Variation zwischen Dressur, Gelände und Bodenarbeit.
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Professionelle Hufpflege: Alle 6-8 Wochen. Achten Sie auf korrekten Zehe-Trachten-Winkel und gleichmäßige Belastung.
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Physiotherapie: Bei ersten Anzeichen von Problemen. Regelmäßige Massagen und Dehnübungen halten die Muskulatur geschmeidig.
Handlungsempfehlung
Die Gesundheit des Pferderückens sollte oberste Priorität haben. Wenn Sie eines oder mehrere der genannten Symptome bemerken, vereinbaren Sie eine umfassende Sattelanalyse.
Mit der richtigen Vorsorge und professioneller Unterstützung können viele Probleme vermieden werden.
Termin vereinbaren für eine professionelle Sattelanalyse!
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